Zum Gedenken an die
Ermordung Ernst Thälmanns vor 68 Jahren fand am 18. August 2012, am Jahrestag
der Ermordung, am historischen Ort des Krematoriumshofs des KZ Buchenwald unter
dem Motto „Erinnern-Gedenken-Mahnen“ eine gemeinsame Veranstaltung des
Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten und
der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora statt. Wir dokumentieren die Rede
von Ellen Brombacher, Bundessprecherin der Kommunistischen Plattform der Partei DIE LINKE, mit ihrer
freundlichen Genehmigung.
Liebe Freundinnen
und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen,
am 26. Januar 1933
– fünf Tage, bevor die deutschen Faschisten beginnen konnten, staatlich sanktioniert
zu morden – schrieb Ernst Thälmann in der Roten Fahne: „Wir müssen [den] Massen
in geduldiger Aufklärungsarbeit die wirkliche Rolle der Hitlerpartei im Dienste
des Finanzkapitals, der Trustkönige, Großagrarier, der Offiziere und Fürsten
aufzeigen. Wir müssen den Massen klarmachen, dass die Notverordnungen der Papen
und Schleicher, dass die volksfeindliche Politik ... dass alle Anschläge der
bürgerlichen Diktatur vollkommen gestützt sind, auf die Hilfe der NSDAP ...
Aber nicht nur den Anhängern Hitlers, sondern auch den aktiven Soldaten der SA
und der SS muss die revolutionäre Arbeiterschaft zum Bewusstsein bringen, für
wen und für was sie aufmarschiert.“
Gut einen Monat
später, am 3. März 1933, wurde Ernst Thälmann verhaftet. Zunächst einmal, so
beschreibt er es Anfang 1944 in seiner „Antwort auf Briefe eines Mithäftlings“,
sei er gut behandelt worden. Aber fortgesetzt seien die berüchtigten
Landjägerkommandos an seine Zellentür gekommen, mit der Drohung, dass sie ihn eines
Tages abholen würden, wo dann seine letzte Stunde geschlagen haben würde. Im
Januar 1934 wurde er in die Gestapo-Zentrale in der Berliner Prinz-Albert-Straße
eingeliefert. Als ein Gestapobeamter begann, Thälmann mit der Nilpferdpeitsche
zu traktieren, da hatten sie ihm schon vier Zähne ausgeschlagen. Er schreibt
über stundenlange unendliche Qualen, über den Wunsch, den Torturen durch einen
Sprung aus dem Fenster ein Ende zu bereiten, berichtet über die mitleidigen
Blicke von Mitgefangenen, als er, der Gefolterte, in seine sich im Keller befindliche
Zelle zurückgebracht wurde. Weder die Folterer noch die elf Haftjahre konnten
Ernst Thälmann brechen.