Am 18. August dieses Jahres jährt sich zum 71. Mal der Tag, an dem Ernst Thälmann nach über elfjähriger Kerkerhaft ohne ein Gerichtsverfahren in Buchenwald hinterrücks ermordet wurde.
Während in anderen Orten Deutschland und speziell
auf dem Gebiet der DDR Tafeln von Antifaschisten, Kommunisten,
Widerstandskämpfern gegen den Faschismus entfernt, Denkmäler geschleift,
Schulen, Schiffe oder Kasernen umbenannt, oder, wie in der Ukraine oder Ungarn,
Kommunisten aber auch Gewerkschafter, Friedensfreunde verfolgt und
ermordet werden, so weihen wir heute an
diesem Ort, eine Tafel ein, die ebenfalls auf dem Schrott landen sollte und
gerettet wurde.
Wir danken den Rettern dieser Tafel, ihr Beispiel
sollte überall dort Schule machen wo die modernen Bilderstürmer wieder
zuschlagen werden. Verhindern wir die Umbenennung von Straßen, Plätzen,
Schulen, Kindergärten. Fordern wir die Rückbenennung aller Straße Plätze und
Orte. Überall!
Am 3. März 1933 wird Ernst Thälmann durch Verrat in
Berlin von den Faschisten verhaftet, am 17. August von Gestapobeamten aus
seiner Bautzener Zelle geholt und ins Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar
überführt. In den Morgenstunden des 18. August 1944 wurde er – auf direkten
Befehl von Adolf Hitler und Himmler –
vor dem Krematorium in Buchenwald
ermordet. Seine Ermordung fand in der bundesdeutschen Justiz bis heute keine
Sühne. In der internationalen Solidaritätsbewegung für die Opfer des Faschismus
und für seine Freilassung dagegen wurde sein Name zum Beweis für eine
unbeugsame Haltung gegenüber dem Faschismus.
Das persönliche Leben Thälmanns und seiner Familie
ist eng mit Hamburg verbunden – was der
Senat und die rot-grüne Koalition unserer und seiner Heimatstadt aber am
liebsten vergessen und verschweigen würden. Ernst Thälmann wurde hier geboren,
ging hier zur Schule, lebte hier mit seiner Frau und seiner Tochter. Von 1919
bis 1933 gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft an.
Ernst Thälmanns politisches Leben und Wirken ist untrennbar
mit der Geschichte der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung verbunden, die
in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts von größten Hoffnungen,
großen Erfolgen aber auch Niederlagen
gekennzeichnet war. Ernst Thälmann wurde 1925 der Vorsitzende der KPD, der
größten kommunistischen Partei außerhalb Russlands. Von 1924 bis 1933 war er
Abgeordneter des Deutschen Reichstages.
71 Jahre nach der
Ermordung Ernst Thälmanns soll diese Tafel zeigen:
Der Kampf gegen den
Faschismus hat nicht aufgehört und wird niemals aufhören.
Ernst Thälmann zu gedenken
heißt, für den Anspruch auf die Verwirklichung einer besseren Welt ohne
Ausbeutung, Hunger und Krieg zu kämpfen. Dieser Kampf gegen den Kapitalismus
und seine Verbrechen ist heute genauso nötig wie zu Lebzeiten Thälmanns –
angesichts weltweit millionenfachen Hungers und Elends, des Einsatzes deutscher
Soldaten auf internationalen Kriegsschauplätzen, Millionen von Arbeitslosen und
Flüchtlingen, und des unter rot-grün begonnenen und nun unter der großen
Koalition fortgesetzten Sozialabbaus großen Stils.
Unser Kampf gilt der
Verhinderung der Aufmärsche der Faschisten, wie dem geplanten Aufmarsch zum
sogenannten Tag der Patrioten am 12. September in Hamburg ebenso wie der
Aufhebung des im nächsten Jahr 60 Jahre bestehenden KPD-Verbots!